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[206] Als heilig ist des Dichters Schmerz zu ehren,
Wenn bang er schmachtet nach der Wahrheit Strahle,
Wenn er verwais't sich fühlt im Erdenthale,
Und nach der Heimath Glück verlangt mit Zähren.
Allein bei euch, die jammernd sich beschweren,
Daß sie entbehrend steh'n am Lebensmale,
Daß keine Anerkennung sie bezahle,
Kann ich mich tiefen Ekels nicht verwehren.
Hinweg mit euch von der geweihten Stätte,
Die nach Genuß ihr dürstet und nach Lohne
Als ob die Welt ihn euch zu spenden hätte!
[207]
Als Knechte lebt ihr in gemeiner Frohne,
Des Geistes Gold, ihr schmiedet es zur Kette,
Statt draus zu formen eine Siegeskrone!