Zur Erklärung

[264] Du schiltst, daß ich mein Leben verträumt,

Statt froh es zu genießen?

Daß ich die Blumen zu pflücken versäumt,

Die rings am Wege sprießen?

So sprechend dünkst du dich klug, wie klug!

Daß Bess'res du erkoren

Indeß an Wahn und Täuschung und Trug

Ich Jahr um Jahr verloren.


Glaub mir! es hielt mich des Traumes Macht

So ehern nicht umschlungen,

Daß ich nicht manchmal plötzlich erwacht

Aus seinen Dämmerungen.[265]

Doch sieh! da schien mir all euer Glück

Nur Glitzern flücht'gen Schaumes,

Und, Schön'res suchend, floh ich zurück

In's gold'ne Reich des Traumes!

Quelle:
Betty Paoli: Neue Gedichte. Pest 21856, S. 264-266.
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