Einer jener Tage.

[58] Für mich bin ich schon aufgestanden. Gern möcht' ich auch für dich aufstehn, Bub! Aber das tut's halt nit!« Solche Worte hat die Mutter mir ins Bett hineingesagt, ins warme, trautsame Nest, wo die Heimat der Träume ist. Also schäme ich mich und stehe auf. Und esse die brotbebrockte Milchsuppe, und hänge mir die Seitentasche über die Achsel, und nehme die Elle als Stecken und das Bügeleisen als notwendige Zuwag' zum Schneidergewicht, und sage: »So, Mutter, jetzt geh' ich!« und gehe davon.

Es ist der Abschied für eine Woche. Genügt da ein: »So, Mutter, jetzt geh' ich?« Die Mutter segnet zurück: »Ja, so geh' halt in Gottsnam!«

Und dann eine Stunde des Wanderns im Morgensonnenschein – der dusteren, mürfelnden Bauernstube zu, die mich festhalten wird vom Montagmorgen bis zum Samstagabend. Als ich eintrete in das Bauernhaus, wo wir die Ster machen sollen, ist es anfangs völlig finster; das Auge; noch voll Sonnenschein, gewöhnt sich erst nach und nach an den dunkeln Raum. Soviel sehe ich bald, der Lehrmeister ist schon da, hat auf dem Leuttisch den Loden aufgerollt und schneidet aus demselben menschliche Körperteile. Ich sage: »Guten Morgen, Meister!« Er antwortet[59] nicht. Das ist der Schopfbeutler für den Lehrling, der um eine halbe Stunde zu lang geschlafen hat. Ich setze mich an den Tisch und packe das Werkzeug aus der Tasche. – Schere, Pfriemen, Wichswachs, Nadelkissen, Fingerhut. Ich stemme die Knie, das ist der Haspel für den Zwirnsträhn, den ich auf den Knäuel wickle. Dann wirst mir der Meister schon die Hosenteile hin, die sachkundig zusammenzunähen sind. Er gibt mir absichtlich eine Arbeit, die ich schon kann, denn zum Unterweisen ist er heute nicht aufgelegt. Auch pfeift er kein lustiges Liedel wie sonst beim Zuschneiden, wenn ihn kein Kopfweh oder kein Lehrbub ärgert. Mir tut's ein wenig leid, weiß aber schließlich, daß weniger meine kleine Verspätung Ursache ist als der gestrige Sonntag, da der Meister sich gewiß wieder mit dem Seidel Schwefelwein einen Kopfwehtag gekauft hat. Die Bäuerin macht auf dem großen Herd Feuer für das Mittagsmahl. Der Rauch bedeckt schon die Stubendecke, so daß es über uns wie ein Wolkenhimmel ist. Zeitweise, wenn etwa kämpfendes Hühnervieh den Raum durchflattert, wird der Rauch niederwärts gepeitscht und umflort unsere ohnehin trüben Gesichter, bis er allmählich bei einem Oberfensterl abziehen kann. Mitten aus diesen Nebeln eine singende Dirndelstimme: »Wenn der Frühling kommt – durch die Berge schaut, – wenn der Schnee im Tal – und auf den Höhen taut, – wenn die Bächlein quellen und die Knösplein schwellen, – ist des Lebens schönste, goldene Zeit.«

Des Lebens schönste, goldene Zeit! So hallt es von der süßen Stimme nach in der armen Seele des zwanzigjährigen Burschen. Sie, das Haustöchterlein, ist siebzehn – die so singt. Als der Rauch verdampft, sehe ich ihr[60] Apfelgesichtlein mit den zwei Kirschen drin, die mich gerne anlachen und denen kein Rauch was schaden mag. »Des Lebens schönste, goldene Zeit!« – vor lauter Wonne steche ich mich unversehens in den Finger. Bald ist ein Blutströpflein da und schaut mich an, als wollte es schmerzlich ein wenig lächeln. »Des Lebens schönste, goldene Zeit«... der Meister winkt mir mit den Augen gegen die Herdglut. Das Bügeleisen! Ich gehe und lege es ins Feuer; über die »schönste, goldene Zeit« vergesse ich des Stahls, und er ist rotglühend, als ich ihn endlich herausziehe. Der Meister stellt mir den Antrag, damit den Hinterteil meiner eigenen Hofe am Leibe ausbügeln zu wollen. Dieser Antrag, so unerhört er klingt, ist das erste Zeichen der Verzeihung. Wenn der Meister nur erst einmal den Mund auftut, das weitere gibt sich. Ich steige zum Trog neben dem Herd und stoße das Bügeleisen ins kalte Wasser, daß es donnert wie eine Wolke im Gewitter. Dann bügle ich die fertiggestellte Hosennaht. Der Meister prüft dann, ob sie versengt ist, und schweigt. Das sagt soviel: Es ist in Ordnung.

Jetzt kommen die Leute ins Haus, der Bauer, die Buben, die Dirnen; wir räumen den Tisch ab, die Bäuerin deckt ein Rupfentuch drüber und holt aus der Lade das Eßzeug; der Bauer schneidet Suppenbrot in die Schüssel, dann gemeinsames Tischgebet. Hernach setzt sich alles zu uns um den Tisch – Mittagessen! Gekocht wird gut. Die Bäuerin hat nicht Zeit, bloß nebenbei betreibt sie das Schmalzen und Sieden; das weitere überläßt sie dem besten Koch. Der Hunger tut das Seine. Der Lehrling muß warten, bis alle anderen mit Löffeln oder Gabeln in die Schüssel gefahren sind, und muß aufhören, bevor[61] der Meister Löffel oder Gabel weggelegt hat. Wenn der Meister Kopfwehtag hat, ist die Frist eine äußerst kurze. Um so stattlicher wird bei jedem Zug der Löffel gegupft oder die Gabel belastet. Die Zähne besorgen eilig nur das Allernotwendigste. Ein übriges hat der Mund beim Essen nicht zu tun, der Lehrbub hat zu schweigen; die Ohren spannt er auf, daran, was andere sprechen, hat er den Mitgenuß. Ob's regnen wird oder schön bleiben! Das dürre Heu. Der krummgewordene Ochs und das verlaufene Kalb. Das Unkraut im »Habern« und wieder das Heu. Der Kramer, der die Wage verbessert, indem er unter der Warenschale ein Blechblatt anlötet. Des Nachbars Jungmagd, die man schon eine Weile nicht mehr in der Kirche gesehen hat, weil ihr voran der Kittel zu kurz wird. Derlei wird bei Tisch besprochen, und dann allemal wieder das Heu!

In einer halben Stunde ist solcher Mund- und Ohrenschmaus vorüber, der Tisch wird abgeräumt, die Leute verziehen sich träge oder schleunig, je nachdem der Bauer scharf ist, und wir schneiden und nadeln und bügeln unsere Arbeit weiter.

Ich mag nach solchen Mahlzeiten nicht scheinen lassen, wie mir ist. Ich habe nach dem hastigen Schlingen allemal eine halbe Stunde Magenkrampf, doch bald ist wieder obenan die schöne, goldene Jugendzeit, die in keinem Rauchkobel erstickt, von keinem Magenkrampf erdrosselt werden kann. Dem Meister werden beim Nähen die Hände matt und endlich bleiben sie sachte liegen auf seinem Knie. Der Kopf nicht nach vorne, ein kleiner Dusel ist gekommen. – Ich schau ihn an. Ein gutes Gesicht hat er und Kopfweh hat er. Ich will recht[62] ordentlich sein, und nicht wieder zu spät kommen, und nicht mehr das Bügeleisen braten lassen – will ein braver Bub sein. – Ja, die Katz'! Wenn die Katz' nicht wär'! Der große Hauskater. Er hat sich auf der Wandbank herbeigeschlichen, hockt hinter des Meisters Rücken mäuschenstill und leckt mit dem weichen Zünglein die Schnauze. Dann wendet er den dreieckigen Kopf und versucht mit linden Pfoten einen Aufstieg über den Buckel, bis er glücklich auf dem Nacken hockt und über den Glatzkopf auf mich herglurrt mit seinen grünlich-funkeln den Augen. – Das ist aus, ich kann's nicht mehr verhalten. Und wenn der Himmel einfallt, ich kann's nicht mehr verhalten – hell aufkreischendes Lachen. Der Meister zuckt aus dem Schlaf und will brummen, da hüpft der Kater über sein erschrecktes Gesicht auf den Tisch herab.

Jetzt wird des Meisters gutes Gesicht anders, ganz anders als sonst. Langsam aufsteht er und leise sagt er zu mir: »Na, hörst, Bub! Was du dir für Sachen derlaubst mit mir!« – Mein Lachen ist putzweg und meine Beredsamkeit, die ich plötzlich spielen lassen muß, will kaum schlaunen, um den Meister zu überzeugen, wie unschuldig ich an dem respektlosen Kater bin.

»Also, was hast denn z' lachen?« ruft er. Doch noch ehe ich antworten kann, birst auch sein Gesicht, und wir lachen ein kräftiges Duett. Mit der flachen Hand über die Glatze fährt er sich, »so a Luader!« ruft er lachend. Der Kater ist fort, der andere vom Schwefelwein auch, mit ihm das Kopfweh, und der Meister plaudert wieder gemütlich, wie selten ein Meister mit seinem Lehrjungen plaudern wird. Mein Meister hat mir stets das[63] Größte getan durch sein Schweigen. Überhaupt ist des Schneiders Strenge nicht arg gefährlich, wenn er auch hundertmal den Arm hebt, so läßt er ihn doch immer wieder sinken, um den Nadelstich zu machen und dann neuerdings auszuziehen.

Da kommt an diesem Nachmittag ein zweites außergewöhnliches Geschehnis. Der Bauer stolpert wieder in die Stube, den langstieligen Heurechen in der Hand, weil er sich nicht Zeit nahm, ihn vor der Tür an die Wand zu lehnen.

»Schneider, heunt müaßt's außi, ih kann enk nit helf'n!«

Es ist indes kein Hinauswurf, es ist ein Gebitt. »Gras frißt der Hund, morgen regnet's,« spricht der Bauer. »Deutsch z' wenig Leut' san uns zum Heu. Geht's, Schneider, tuat's uns heunt helf'n heuheb'n, bitt' gar schön!«

»Warum denn nit?« sagt der Meister und steckt die Nadel ins Kissen, »kim mit, Bua!«

Wie so eine Gnade plötzlich vom Himmel fallen kann! Jetzt in die sonnige Sommerluft hinaus, auf die Wiese, wo sich die anderen schon tummeln, um das hingebreitete Heu in Schöbern zu sammeln. Mit hölzernen Gabeln bewaffnet machen wir mit, flinker als alle anderen. Nur eine, die Weiddirn mit den rundlichen Barfüßen, überholt uns mit ihrem Heuschübel und lacht dann übermütig auf uns her. Ich hasse sie. Ich zeige, wie viele Kraft in mir noch ist, so daß ich ein übriges tun kann, kopfüber in den Heuhaufen fahren, auf dem Kopf stehen und mit den Beinen strampeln, daß das[64] dürre Gras nur so in Fetzen fliegt. Der Bauer lacht zuerst zum Spaß; das zweitemal zerrt er bloß das Gesicht zu einem Lächeln; das drittemal sagt er freundlich: »Na, g'scheiterweis, Schneider. Mir müass'n firti wern heunt! Erst gehn ma noh zum Halberabendhalt'n.« – Die Bäuerin hat einen großen Topf mit Buttermilch und einen Laib Haferbrot herbeigebracht. Um diesen Schatz setzen wir uns zusammen aufs Heu und essen mit Hornbeinlöffeln gemeinsam aus der Schüssel. Diesmal brauche ich mein Löffeln nicht nach dem Meister zu richten; jetzt ist der Bauer mein Meister und der ißt vielleicht länger? Leider auch nicht, es drängt ja das Heu. Arg schnell steht er auf und treibt zur Arbeit. Ich bin's zufrieden, habe nur noch ein Verlangen: dort die Weiddirn mit den molligen Barfüßen. Die schiebt just wieder mit dem Rechen eine Heuschichte vor sich her. An ihr harmlos vorübereilend, gebe ich ihr einen Stoß, daß sie ins Heu purzelt, und laufe davon. Das ist mir noch am Herzen gelegen, dann wieder zur Arbeit.

Zur Dämmerzeit sind alle Schöber gebaut. Der Bauer schaut himmelwärts, jetzt kann's regnen. Das tut's aber nicht. über das Wechselgebirge hebt der Abend langsam die rote Mondesscheibe empor; wir streifen unsere Jacken an, nehmen Gabel und Rechen über die Achseln und gehen gruppenweise dem Hause zu. Voran die Dirnen, und die Kleine singt: »Das Landleben hat Gott geben, so heiter und froh, drum preisen die Weisen das Landleben hoch!« – Da wird mir bange. Das Landleben auf freier lichter Weite, ich hab's vertan. In den dunkeln Stuben und immer in den dunkeln Stuben! Dazu gleichgültig fürs Handwerk, als Schneider mägg mägg[65] verhöhnt, den Kopf voll Narrheiten. Nu, meinetwegen, es ist halt einmal so. – »Was soll denn aus dir eigentlich werden?« hatte der Meister, meine Ungeschicklichkeit im Handwerk milde tadelnd, oft gefragt. Das war meine geringste Sorge, ich dachte einfach nicht darüber nach. Ich hatte nie ein starkes Begehren nach irgend etwas Bestimmtem; wie der Zufall mich leitete, wie die Dinge mich schoben, so taumelte ich wegshin; es ist eine ganz unverdiente Gnade, daß ich nicht noch gründlicher verdorben bin. – Doch nun wieder zurück zu »des Lebens schönster, goldener Zeit!«

Zur Nadel setzen wir uns an diesem Heutage nicht mehr. Nach dem »Suppenessen« drängt der Meister ins Bett. Morgen früh muß die Zeit eingebracht werden, die der Handwerker heute dem Landmann geschenkt hat. Sehr ungern steige ich die finstere Stiege hinauf in die Dachkammer, wo wir unser Bett haben. Denn draußen in der Mondnacht, über den Anger her klingt wieder das Glöcklein: »Wenn der Frühling kommt – – ist des Lebens schönste, goldene Zeit!« Dort auf der Bank vor dem Flachsstübel, in dem das Dirndlvolk seine Betten hat, hocken ihrer etliche und singen. Ich liege geduldig auf dem Strohsack und warte, bis der Meister schläft. Das ist schwer zu merken, denn der Meister hat nicht die Gewohnheit zu schnarchen. Wenn er aber anhebt mit dem Mund zu schnalzen und zu lallen, dann weiß ich, er schläft. Wenn der Meister im Traum verliebt ist, so kann's der Lehrjung' wachend sein. Leichtfüßig und leise springe ich aus dem Bett, schlüpfe in die Kleider, schleiche davon – hinab, hinaus, über den Anger zum Flachsstübel, und helfe den Dirnlein singen von des Lebens[66] schönster; goldener Zeit. – Mitten drin sitze ich. Rechts das schlanke Haustöchterl, links die dralle Weiddirn. Und ist mir, als ob von dieser eine besondere Wärme ausginge. Hoch am Himmel, über den schwarzen Zacken des Waldberges, der runde, weiße Mond. Er schaut uns zu. Wie viele tausend Liebesleute mag er beobachten zu dieser Stunde, aber er sagt nichts. Um die ganze Erdkugel trägt er sein Geheimnis. Wenn der Mensch sich nicht selber verriete! Bescheidentlich will ich versuchen, ob die Weiddirn unter der Jaxen (unter der Achsel) nicht kitzlich ist – da kreischt sie hell auf. Das ist nichts. Auf einen Lärm kann man's nicht ankommen lassen. Ein Weilchen sitze ich noch da zwischen den Jungfrauen, dann sage ich sittsam »Gute Nacht!« und verziehe mich ins Haus. Es ist mühsam, über die steile Bodenstiege hinaufzukommen, ohne ein Gepolter zu verursachen. Aber es gelingt, vorsichtig lege ich die Hand an die Klinke der Kammertür. Und die geht nicht auf, der Meister hat sie von innen zugesperrt. Halb erschossen stehe ich da und sinne, was jetzt zu machen ist. Noch einmal die Klinke drücken. Dann klöpfeln. Dann halblaut rufen: »Ich bin's, Meister!« – Es hist nichts. Der Meister scheint fest zu schlafen. »Ich bin's!« mein vernehmlicher Ruf das zweitemal.

Da sagt drinnen der Meister: »Freilich bist es. Wer hat dir denn derlaubt, außi z' gehn?«

»Will ja nit außi, will eini!« verbiege ich den Handel. »Meister, 's is kalt. Wann der Meister nit ausmacht, muß ich in das Flachsstübel übri.«

Das ist der richtige Sesamspruch. Von innen knackst das Schloß, die Tür gibt nach, bald bin ich unter der Decke und denke: Es ist gescheiter so.[67]

Der Meister tut nichts desgleichen und schläft. Diesmal mache ich ihm's nach und kann's vielleicht besser als er. –

Am nächsten Frühmorgen hat er mich geweckt – wohl etwas derber als die Mutter am Vortage. Im übrigen war er wieder die ruhige Freundlichkeit wie gewöhnlich, wenn er nicht Kopfwehtag, oder wenn ich nicht eine besondere Torheit angestellt hatte. Und am Nachmittag, als wir ganz allein und friedsam in der dusteren Stube nähten und nähten, da sagte der Meister plötzlich: »Ich hab' ja nix dagegen, daß du jung bist. Nur die Heimlichtuerei mag ich nit leiden.«

Diese Erlaubnis, jung sein zu dürfen, hat mich aber zur Stunde ziemlich gleichgültig gelassen. Der Meister mußte es wahrgenommen haben, wie ich mich nach vorne krümmte und ein Stöhnen unterdrückte. Auf sein Befragen gestand ich den Krampf im Eingeweide.

»Bauchzwicken?« sagte er. »Du schlingst auch das Essen so schnell hinunter. Das ist nit gesund.«

»Weil ich halt immer hungrig bin,« wagte ich leise zu gestehen.

»Ja hungrig! Da hört eins mit allemal so früh auf.«

Nicht gleich antwortete ich, sondern nach einigem Bedenken, ob es gesagt werden dürfe, weshalb ich so schnell schlang. »Weil der Lehrbub nit so lang essen darf wie der Meister.«

Jetzt stellte er das Nähen ein und ließ die Hand zur halben Faust gekrümmt auf seinem Knie liegen. Lange und scharf schaute er mich an, um endlich zu knurren: »Wer hat dir denn das gesagt?«[68]

Die ganzen Jahre hatte er mich nie so heftig ausgescholten als zu dieser Stunde. In aller Feierlichkeit versicherte er mich, daß ich unerhört dumm sei! Als ob ein junger Mensch im Wachsen nicht essen dürfe, so lange es ihm schmeckt – wenn was da ist!

Und weg war mein Krampf. Nein, es war doch ein besonderer Tag. So froh bin ich gewesen über diesen Lehrmeister, der mir gestattete, tüchtig zu essen und jung zu sein.

Quelle:
Peter Rosegger: Waldheimat. Band 3: Der Schneiderlehrling, Gesammelte Werke von Peter Rosegger, Band 16, Leipzig 1914, S. 58-69.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Waldheimat. Erzählungen aus der Jugendzeit
Waldheimat: Erzählungen aus der Jugendzeit - Zweiter Band [Reprint der Originalausgabe von 1914]
Waldheimat: Erzählungen aus der Jugendzeit

Buchempfehlung

Ebner-Eschenbach, Marie von

Unsühnbar

Unsühnbar

Der 1890 erschienene Roman erzählt die Geschichte der Maria Wolfsberg, deren Vater sie nötigt, einen anderen Mann als den, den sie liebt, zu heiraten. Liebe, Schuld und Wahrheit in Wien gegen Ende des 19. Jahrhunderts.

140 Seiten, 7.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Biedermeier. Neun Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier. Neun Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.

434 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon