Die Seifenblase

[27] Wie sie mit ihren Dünsten sich umgeben!

Wie sie, den Finger an der Himmelsnase,

weislich erforschen ihre eignen Gase,

wie diese Klötze an der Erde kleben!


Doch immer hohler, weiter wird mein Leben,

es wird noch, glänzend wie die Seifenblase,

in schwereloser, wiegender Ekstase

mit allen Winden in die Weite schweben;


und wenn auf ihren dünnen Kugelschalen

sich eure schweren Nebelgründe bunt

verzerrt zu einem schönen Spuk abmalen,


wird sie in ihrer höchsten Pracht der Schlund

des Frostes und der Einsamkeit verzehren,

nichts wird in eure Tiefen wiederkehren.
[27]

Quelle:
Gustav Sack: Gesammelte Werke. Band 2, Berlin 1920, S. 27-28.
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