Genug!

[40] Genug! jetzt halte ich den Kreisel stille,

der ohne Rast sich um sich selber dreht

und den ein wütend blinder Weltenwille

mit Peitschen treiben muß, daß er nur steht


und nicht im nächsten Augenblicke matt

und ewig regungslos zu Boden fällt.

Genug! ich bin der Peitsche übersatt,

satt bin ich dieser qualgepeitschten Welt


und gebe den Gehorsam endlich auf,

ein Ding zu sein, das alle Nöte hetzen,

bis es nach richtig abgerastem Lauf

umsinkt ein Haufen Staub und Trümmerfetzen.


Mein sei der Augenblick, in dem ich falle,

ich will in meiner Nöte größter Not

und voller Hohn und bitterschwarzer Galle

eingehn in einen freiherrlichen Tod!


Quelle:
Gustav Sack: Gesammelte Werke. Band 2, Berlin 1920, S. 40.
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