[161] Amor ist ein zarter Vogel,
Wiegt sich fröhlich auf den Bäumen.
Ach, wie lieblich läßt sich's träumen,
In dem Schatten,
Wo der holde Vogel singt.
Sieh, er flattert um die Blumen,
Tändelt mit den süßen Düften,
Wohnt in lauen Frühlingslüften,
Und die Freiheit
Ist allein sein Vaterland.
Fruchtlos suchst du ihn zu fangen
In der Treue starken Schlingen;
Ach, er wird dir nimmer singen,
Wenn ein Kerker
Ihn von Lust und Leben trennt.
Düster hängt er dann sein Köpfchen,
Trauert lang und stirbt allmählig,
Und die Träume, die so selig
Dich umtanzten,
Fliehn mit seinem Tode fort.