[323] Aspirator, im allgemeinen jede Vorrichtung, die geeignet ist, Luft, Gase, Dämpfe anzusaugen und weiter zu befördern.
Es sind daher streng genommen alle Gebläse der Technik als Aspiratoren zu betrachten, auch wenn das Saugen Nebensache, das Blasen der Zweck ist. Manche Gebläse, z.B. Ventilatoren, werden übrigens tatsächlich als Aspiratoren verwendet, um verbrauchte Luft u.s.w. aus geschlossenen Räumen zu entfernen (vgl. Lüftung geschlossener Räume). Im besonderen versieht man jedoch unter Aspiratoren die in der Laboratoriumstechnik gebräuchlichen Apparate, die dazu dienen, Gase aus Gefäßen abzusaugen. Bei den ältesten derartigen Einrichtungen, den sogenannten hydrostatischen Aspiratoren, wird die langende Wirkung dadurch erzielt, daß man aus einer mit Flüssigkeit gefüllten Flasche entweder aus einer Oeffnung am Boden oder mittels eines Hebers, der durch den Korkverschluß bis zum Boden reicht, die Flüssigkeit ausfließen läßt; eine in den durchbohrten Kork geführte kurze Glasröhre saugt dann Luft an. Bei Anwendung zweier durch Schlauch verbundener Flaschen, die verschieden hoch aufgestellt sind, kann man je nach Entleerung der einen unter Füllung der andern die Aufstellung wechseln und fortlaufend aspirieren (Reversionsaspirator). Dieser von Brunner zuerst angegebene Apparat wurde später von Arendt [1] verbessert; ähnliche Aspiratoren konstruierten Abendroth [2], Bolley [3], Baumhauer [4]. Der Glockenaspirator von Mohr ist im Prinzip nichts andres als ein Glockengasometer im Zustand der Füllung. Viel bequemer in der Handhabung als die hydrostatischen Aspiratoren sind diejenigen, denen das Prinzip der Wasserstrahlpumpen zugrunde liegt, die sogenannten Wasser- und Quecksilberluftpumpen (vgl. Luftpumpen).
Literatur: [1] Chem. Zentralbl. 1864, S. 985. [2] Pogg. Annalen, 53, S. 617. [3] Annalen d. Chemie u. Pharm., 41, S. 322. [4] Annalen d. Chemie u. Pharm., 90, S. 19.
Aug. Schmidt.