Ausrücker

[406] Ausrücker für Kupplungen (s.d.) vermittelst die Verschiebung und Feststellung der verschiebbaren Muffen ausrückbarer Kupplungen. S.a. Riemenausrücker.

Je nach Art und Größe der Kupplung erfolgt die Verstellung entweder von Hand mit großem Hebelverhältnis und mit Steckstiften für die Endstellungen (Fig. 1) oder durch Schraubenspindel (Fig. 2). Elektrische Ausrücker (Fig. 3) und solche mit Drahtzügen ermöglichen die Abkupplung eines Wellenstranges aus größerer Entfernung von der Kupplung, von den einzelnen Arbeitsstellen aus. Ein Elektromagnet löst bei Stromschluß leicht eine Sperrklinke und damit ein Fallgewicht aus, das beim Aufschlagen die stärkere Sperrung einer eingekapselten Feder löst; diese wirkt mit Zahnradübersetzung auf die selbst noch mit einem Gewicht versehene Kurbelscheibe, die endlich mit einer Zugstange die Muffe ausrückt, wobei sie den Kurbelzapfen aus der Totlage um 135° herumdreht. Beim Einrücken der Kupplung mittels Handkurbel wird die Feder wieder gespannt. – Der Ausrückhebel[406] wird aus Flacheisen so zusammengesetzt, daß er die Muffe umfaßt. Er kann um einen festen Punkt schwingen, der in Fig. 1 über, in Fig. 2 neben der Welle liegt, und trägt an zwei Zapfen einen Ring, der in der Nut der Kupplungsmuffe ruht. Der Ring ist zweiteilig eingelegt und zusammengeschraubt; er hat in radialer Richtung Spielraum für den Ausschlag des Ausrückhebels. Wenn der Ring einteilig gemacht, aber so weit ausgespart wird, daß er sich von der Seite her in die Nut einschieben laßt, so liegt er nur mit hufeisenförmigen Flächen beiderseits an und halt die Schmiere nicht so gut, wie der volle Ring. Bei geringen Kräften genügen kurze Gleitklötze an den Zapfen, oder sogar die Zapfen selbst, auch die balligen Enden einer offenen Gabel, deren Festpunkt vor der Welle liegt.

Lindner.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 2., Fig. 3.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 406-407.
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406 | 407
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