[497] Bakersches Gebläse, ein Kapselgebläse (s.d.), bei dem auf einer oberen Trommel C (Fig. 1, S. 498) zwei Flügel A und B befestigt sind, welche die Luft von der einen Seite I zur andern Seite K des Gehäuses fördern und in ihrer unteren Stellung durch zwei in den unteren Trommeln E und F befindliche Furchen abgedichtet werden.
Die obere Trommel wird durch eine außerhalb des Gehäuses auf der Trommelwelle sitzende Riemenscheibe in Umdrehung versetzt, von welcher Welle durch das Zahnrad D die beiden halb so großen Zahnräder G und N angetrieben werden. Die beiden unteren Trommeln sind sowohl gegeneinander als auch gegen die obere Trommel und gegen das Gehäuse durch die Leisten L und M abgedichtet. Eine andre Ausführungsart dieses Gebläses ist in Fig. 2 [1] dargestellt, bei der die Luft am Boden des Gehäuses einströmt, die Bewegung derselben aber genau dieselbe wie bei der vorerwähnten Konstruktion ist [4]. Die Bakerschen Gebläse werden von der Savile Street Foundry & Engineering Co., Lim., in Sheffield gebaut und haben eine Leistung von 6,4236 cbm in der Minute bei einer Umdrehungszahl der Haupttrommelwelle von 200 bezw. 100 Touren in der Minute, bei einem Kraftbedarf von 1,7523 ind. PS. für einen Winddruck von 150 mm Wassersäule (11,5 mm Quecksilbersäule). Der volumetrische Wirkungsgrad, d.h. das Verhältnis der tatsächlich gelieferten Luftmenge zu dem in der gleichen Zeit[497] von einem Flügel durchlaufenen Raum, schwankt zwischen 0,75 bei den kleineren und 0,83 bei den größten Ausführungen. So sinnreich und wirkungsvoll die zur Abdichtung der Flügel gegen die beiden Seiten (Sang- und Druckseite) dienenden Vorrichtungen, die hohlen Trommeln in Fig. 2 und die mit Furchen versehenen Trommeln in Fig. 1 sind, so bringen gerade diese eigenartigen Konstruktionen einen Luftverlust hervor, der je nach der Geschwindigkeit des Gebläses und der Pressung, die der Luft gegeben werden soll, verschieden ist. Sowohl die Furchen (Fig. 1) als auch die Höhlungen der Trommeln (Fig. 2) bringen von der Druckseite eine gewisse Luftmenge wieder auf die Saugseite zurück, wodurch der volumetrische Wirkungsgrad verkleinert wird [2]. Die Bakerschen Gebläse sollen nach Versuchen von Howe [4] weit mehr Betriebskraft als Zentrifugalventilatoren von gleicher Leistung erfordern [3].
Literatur: [1] v. Ihering, Gebläse, 2. Aufl., S. 313, Berlin 1903. [2] v. Hauer, Hüttenwesensmaschinen, Leipzig 1876. [3] Dass., Supplement, S. 67, Leipzig 1887. [4] Transact. Am. Inst. Min. Eng., 1882.
v. Ihering.