Bauhütte

[584] Bauhütte (Baubureau, Baubude, Baufabrik, Grotte) wird errichtet, wenn in Nähe eines auszuführenden größeren Bauobjektes passende Räumlichkeiten zur Unterbringung der Akten und Pläne, der Bauführer, Zeichner u.s.w. nicht zu mieten sind oder der Mietpreis zu hoch ist.

Die Größe bezw. die Anordnung der Hütte ist sehr verschieden, je nach dem Umfange und der Dauer des Baues. Für kleine, rasch vollzogene Bauten genügt ein Zimmer, häufig ein sogenannter Marktstand. Große, mehrere Jahre im Gebrauch befindliche Bauhütten werden an einsamen Baustellen mit Schlafstätten für die Bauführer, Schuppen zur Aufbewahrung von Baumaterialien und Baugerätschaften u.s.w. verbunden. Verschieden und in der Regel getrennt davon sind die Kantinen und Schlafstätten der Bauarbeiter u.s.w. In neuester Zeit werden einfache Bauhütten auch in Eisen, zusammenlegbar und transportabel, konstruiert. – Unter dem Namen Bauhütte (Baubrüderschaft) bestand früher eine Gewerksverbindung und Schutzgilde der Steinmetzen und Bauleute; deren Ideen und Gebräuche gingen teilweise auf die Zünfte über.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 584.
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