Baumaterialien

[588] Baumaterialien (Baustoffe), die Einzelbestandteile von Bauwerken. Sie werden entweder als Rohmaterialien zur Baustelle gebracht und dort zugerichtet bezw. verarbeitet, oder sie sind bereits so gestaltet, daß sie ohne weiteres dem Bauwerke eingefügt werden können; im letzteren Fall nennt man sie auch Konstruktionsmaterialien.

Zu den ersteren gehören Asphalt, Backsteine, Bruchsteine, Blech, Draht, Farben, Füllmassen, Gips, Glas, Holz, Holzzement, Kalk, Kautschuk, Kies, Kitt, Pappe, Rohr, Sand, Schamotte, Schiefer, Schotter, Teer, Ton, Zement u.s.w. Zu den letzteren zählen die künstlich zugerichteten Steine, verarbeitete Metalle, Röhren, Säulen, Schienen, Seile, Tapeten, Träger, Unterlagsplatten u.s.w. Ueber alle diese Materialien bestehen besondere Artikel im Lexikon. Von hervorragender Bedeutung ist die Prüfung der Baumaterialien; hierüber wolle nachgesehen werden in den Art. Betonprüfung, Biegeversuch, Dauerversuche, Drahtprüfungen, Druckversuch, Gußeisenprüfung, Härtebestimmung, Holzprüfung, Homogenitätsbestimmung, Lieferungsbedingungen, Lochprobe, Lochversuch, Mörtelprüfung, Normenproben, Proben (technologische), Scherversuch, Schlagversuch, Schotterprüfung, Seilprüfung, Steinprüfung, Torsionsversuch, Wertziffer, Zerreißversuch u.s.w.


Literatur ist bei den Einzelartikeln angegeben. Allgemeine Uebersichten in Gottgetreu, R., Die physische und chemische Beschaffenheit der Baumaterialien, 3. Aufl., Berlin 1880/81, und Handbuch der Architektur; I. Allgem. Hochbaukunde, 1. Bd., 1. Hälfte: Die Technik der wichtigen Baustoffe, 2. Aufl., Darmstadt 1895; Issel, H., Illustr. Handlexikon der gebräuchlichen Baustoffe, Leipzig. Von größter Wichtigkeit sind die Veröffentlichungen der Materialprüfungsanstalten an den Technischen Hochschulen.

Lueger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 588.
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