Baumwollsamenöl [2]

[63] Baumwollsamenöl (Cottonöl) verseift sich mit schwachen Laugen (10 bis 12° Bé.); aber selbst mit solchen ist eine vollständige Verseifung ziemlich schwer zu erzielen.

Die mit Oxydationsmitteln gebleichten Oele verleimen sich infolge ihres Gehaltes an freien Fettsäuren leichter als die alkalisch gebleichten. Die erhaltene Seife ist goldgelb oder hellgelb. Seife aus amerikanischem Oel und überhaupt aus alkalisch gebleichten Oelen bleicht an der Luft und am Licht nach; dagegen nimmt Seife aus chemisch gebleichtem Oel (englischem Oel) mit der Zeit einen unangenehmen Geruch an, wird fleckig und bekommt eine schmutziggelbe, mehr oder weniger bräunliche Farbe. Ein weiterer Uebelstand ist, daß baumwollsamenölhaltige Seifen wegen der schweren Verseifbarkeit des Oels häufig unverseiftes Oel enthalten und infolgedessen rasch fleckig und übelriechend werden. Die Schmierseifen aus Baumwollsamenöl erfrieren leicht in der Kälte.


Literatur: Ubbelohde und Goldschmidt, Handbuch der Chemie und Technologie der Oele und Fette, Bd. 3, S. 517, Leipzig 1911.

Deite.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 63.
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