[29] Bifilardynamometer (Bifilarwage, zweifädig aufgehängter Kraftmesser), jede Vorrichtung, die eine auf einen Körper wirkende Kraft so mit dem Gewicht des Körpers vergleicht, daß sie aus dem Winkel, um den die erstere Kraft den an zwei Fäden aufgehängten Körper aus seiner Gleichgewichtslage ablenkt, das Verhältnis der Kraft zum Körpergewicht zu berechnen gestattet.
Besonders nennt man Bifilardynamometer das von W. Weber [1] zur Prüfung des elektrodynamischen Grundgesetzes verwendete Elektrodynamometer. Dasselbe besteht aus zwei Teilen, einer beweglichen Rolle mit einer großen Zahl Windungen eines dünnen umsponnenen Leitungsdrahts[29] und einer festen Rolle solchen Drahts, durch die derselbe Strom oder verschiedene Ströme geleitet werden. Die erstere Rolle, die Bifilarrolle, ist bifilar so aufgehängt, daß der Strom durch die Aufhängung zu- und fortgeleitet wird. Der Strom der letzteren, der Multiplikatorrolle, lenkt die erstere aus ihrer Gleichgewichtslage (in der Ebene senkrecht zur Richtung der Deklinationsnadel) ab. Ueber Gebrauch und Theorie, sowie über W. Webers Bifilargalvanometer vgl. [2].
Literatur: [1] Weber, W., Elektrodynam. Maßbestimmungen, Leipzig 1846, 1. Teil. [2] Kohlrausch, Leitfaden d. prakt. Physik, Leipzig 1892, S. 269, 271, 301, 323.
Aug. Schmidt.