Bodenlösung

[107] Bodenlösung bezeichnet die Arbeit des Auflockerns einer zu entfernenden Abtragsmasse. Da die erste Klasse der Bodenarten (s.d.) trockener Sand, loser Kies, Gerölle u.s.w. sich einfach durch Fortschaufeln gewinnen läßt, so kommen für die Bodenlösung nur die zweite bis siebte Klasse der Bodenarten in Betracht und ist im betreffenden Artikel die Art der Lösung und die Benutzung der gebräuchlichen Geräte besprochen.

Der durch Abkeilen, Abhauen, Schroten und Sprengen gelöste Boden nimmt naturgemäß einen bedeutend größeren Rauminhalt ein als im gewachsenen Zustande. Es ist daher für die Verwendung desselben zu Anschüttungen und Dammbauten von Wichtigkeit, die bleibende Raumvergrößerung zu kennen, und sind hierfür entsprechende Versuche anzustellen. Von Henz [1] wird aus einer Reihe von Beobachtungen bei Ausführung größerer Erdarbeiten die bleibende Raumvergrößerung nach Vollendung der Anschüttungen für Sandboden zu 1–1,5%, Lehm und leichtere Erdarten 3%, Keuper- und Mergelarten 4–5%, festen Ton 6–7% und Felsen 8–12% angegeben; s.a. Bodenarten.


Literatur: Wie bei Bodenarten [1] Henz, Prakt. Anleitung zum Erdbau, Berlin 1874, 3. Aufl., bearb. von Streckert, S. 62; vgl. a. Handb. d. Ing.-Wiss., Leipzig 1897, 3. Aufl., Bd. 1, 3. Kap., S. 25.

L. v. Willmann.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 107.
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