Buttersäuren

[413] Buttersäuren, zwei isomere, zu den Fettsäuren gehörige Säuren der Zusammensetzung C4H8O2 oder C3H7 · COOH.

Die normale Buttersäure CH3 · CH2 · CH2 · COOH, Acidum butyricum, Syn. Propylkarbonsäure, Gärungsbuttersäure, von Chevreul als ein Bestandteil der Kuhbutter 1814 aufgefunden. Sie findet sich teils frei, teils in Form von Salzen in manchen pflanzlichen und tierischen Sekreten, ferner in den Fäulnisprodukten der Eiweißkörper, bei der trockenen Destillation des Holzes, Bernsteins und des Torfes (faulender Käse, Holzessig). Durch Einwirkung von Spaltpilzen entsteht sie ferner aus Zuckerarten. Letzterer Vorgang wird zu ihrer Darstellung in größeren Mengen ausgenutzt, indem man eine Lösung von Rohr- oder Rübenzucker unter Zusatz von Weinsäure, saurer Milch, gefaultem Käse und Schlemmkreide vergären läßt, das gebildete Calciumsalz in das Natriumsalz überführt und letzteres mit verdünnter Schwefelsäure zersetzt. Die normale Buttersäure ist eine unangenehm ranzig riechende, ätzende Flüssigkeit. Näheres s. in [2]. Mit der normalen Buttersäure isomer ist die lsobuttersäure


Buttersäuren

die sich ebenfalls in pflanzlichen und tierischen Sekreten findet. Näheres s. in [2] oder andern Spezialwerken.


Literatur: [1] Berichte der deutschen ehem. Gesellschaft, Bd. 11, 49, 53. – [2] Schmidt, Lehrbuch der pharmaz. Chemie, organ. Teil, Braunschweig 1901.

Bujard.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 413.
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