Chemische Konstante

[115] Chemische Konstante, die in der Nernstschen Dampfdruckformel:


Chemische Konstante

(p Dampfdruck, λ0 Verdampfungswärme pro Molekül beim absoluten Nullpunkte, ε [kleine] Konstante)

vorkommende, für die einzelnen Gase charakteristische Konstante C.


Chemische Konstante

Die Mehrzahl der Stoffe besitzen einen in der Nähe von 3,1 liegenden C-Wert.

Die Nernstsche Dampfdruckformel läßt sich ableiten aus der Clausius-Clapeyronschen Formel (s. Clapeyronsche Gleichung, Bd. 2, S. 470) für die Verdampfungswärme pro Mol.: λ = T (v – v')dp/dT; (v Volumen des Dampfes), v' der Flüssigkeit bezw. des festen Körpers. Es ist v' gegen v zu vernachlässigen und v = RT/p. Nach dem Kirchhoffschen Satze ist, da

U (Abnahme der inneren Energie) = RT (äußere Arbeit) – λ.


Chemische Konstante

(worin C die Molekularwärme der Flüssigkeit bezw. der festen Körper bedeutet, Cv die des Dampfes bei konstantem Volumen, Cp bei konstantem Druck)

= Cop Co' + α Tα' T (Co beim absoluten Nullpunkt, α Temperaturkoeffizient).

Durch Integration


Chemische Konstante

Cop nimmt nach Messungen Euckens bei wahrscheinlich allen Gasen den Wert 5 an, C' wird Null, so daß Cop – Co' den Wert 5 erhält. Bei Aufteilung der Gleichung, als die neueren Messungen über spezifische Wärme noch nicht vorlagen, hat Nernst diesen Ausdruck gleich 3,5 gesetzt, ein Wert, der bei dem geringen Einfluß des Gliedes sicher sehr angenähert stimmt. αα'/2 wird mit –ε bezeichnet. Dann lautet die Clausius-Clapeyronsche Formel


Chemische Konstante

und integriert log nat


Chemische Konstante

[115] (i Integrationskonstante), auf Briggsche Logarithmen gebracht, durch Multiplikation mit dem Modul 0,4343:


Chemische Konstante

Literatur: [1] Nernst, Theoretische Chemie, 7. Aufl., Stuttgart 1913. – [2] Pollitzer, Berechnung chemischer Affinitäten nach dem Nernstschen Wärmetheorem. – [3] Jellinek, Physikalische Chemie der Gasreaktionen, Leipzig 1913.

Wietzel.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 115-116.
Lizenz:
Faksimiles:
115 | 116
Kategorien:

Buchempfehlung

Schnitzler, Arthur

Liebelei. Schauspiel in drei Akten

Liebelei. Schauspiel in drei Akten

Die beiden betuchten Wiener Studenten Theodor und Fritz hegen klare Absichten, als sie mit Mizi und Christine einen Abend bei Kerzenlicht und Klaviermusik inszenieren. »Der Augenblich ist die einzige Ewigkeit, die wir verstehen können, die einzige, die uns gehört.« Das 1895 uraufgeführte Schauspiel ist Schnitzlers erster und größter Bühnenerfolg.

50 Seiten, 3.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon