[511] Espagnolettenverschluß ist ein Verschluß der Fensterflügel durch eine über die ganze Höhe des Fensterflügels laufende Stange, die durch ein daran befestigtes Ruder gedreht wird.
Die an dem oberen und unteren Ende mit gerundetem Haken versehene Drehstange c (Fig. 1) wird durch wagerechte Drehung des Ruders d bewegt und es greifen in der entsprechenden Lage die Haken e oben und unten in die am Fensterrahmen beteiligten Krammen f ein, während sich das Ruder in den Schließhaken g einklemmt [2].
Die Espagnoletten-, auch Drehstangenverschlüsse genannt, gehören zu den besten Verschlüssen, da eine Beteiligung oben, unten und in der Mitte erzielt wird und sie für alle Fensterarten angewendet werden können.
Verwandt mit denselben sind die Triebstangenverschlüsse, bei denen die in zwei Teile geteilte Stange von einer Stelle aus durch ein Triebrad oder ein Basküle in eine auf- und abwärts gehende Bewegung versetzt wird, wobei auch meistens wie bei dem Espagnolettenverschluß für einen Verschluß in der Mitte gesorgt wird.
Bei beiden Verschlußarten liegen meistens die Stangen mit der ganzen Verschlußvorrichtung auf dem Fensterrahmen, der nur geschwächt wird, wenn der Beschlag in das Rahmenholz versenkt[511] wird; in diesem Falle wird dann nur der Griff verziert, alle übrigen Teile aber werden so einfach als möglich gehalten.
Literatur: Baukunde des Architekten, Berlin 1891, Bd. I, 2. Teil; Hoch, J., Technologie der Schlosserei, 1. Teil, Leipzig 1899; Ders., Der praktische Schlosser, Leipzig 1901.
F. Hoch.