Gesprengt

[447] Gesprengt nennen wir solche Hölzer, die durch natürliche Krümmung oder künstlich, d.h. durch Konstruktion, um einen Teil ihrer Höhe in der Mitte nach oben gebogen sind, um eine aufgebrachte Last, ohne einzuschlagen (s. Einschlagen, Einsenkung) besser tragen zu können.

Die hierzu geeigneten Verbindungsweisen sind: Verzahnen und Verdübeln. Ebenso kann durch Sprengwerke verschiedener Art ein Balken tragfähiger gemacht werden: Sprengbalken. – Gesprengte Wand, Hängewand, Sprengwand, nennen wir eine Fachwand, die auf einem frei liegenden Balken so errichtet ist, daß sie diesen nicht nur nicht belastet, sondern ihn auch noch trägt. Das Holzwerk dieser Fachwand bildet ein Hängewerk (s.d.) mit zwei Streben und einer bis drei Hängesäulen mit Zwischenriegeln. Um die Last möglichst zu verringern, werden die Fache der Sprengwand oft nicht ausgemauert, sondern mit Brettern verschalt, verrohrt und verputzt. Bei solchen Wänden können die Streben entbehrt werden, wenn die Schalung in schräger Richtung, verstrebend, erfolgt.

Weinbrenner.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 447.
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