[261] Graphitschmiermittel. Die schlüpfrigen Eigenschaften des Graphits waren wohl schon seit längerer Zeit bekannt, man hat auch Fette und Oele mit Graphit vermengt, aber es Stellte sich heraus, daß eine Vermischung des gewöhnlichen Graphits auch in feinster Verteilung nicht zu verwendbaren, insbesondere an Schmiermaterial sparenden Produkten geführt hat, weil sich das Graphitpulver in verhältnismäßig kurzer Zeit absetzte, nicht allein nicht zur Ausnutzung kam, sondern auch noch die Schmierlöcher verstopfte. Graphit ist nur dann als Schmiermittel zu gebrauchen, wenn er sich in höchst sein verteiltem, sogenannten kolloidalem Zustande befindet, nicht aber in der einfachen Pulverform, durch Vermählen u.s.w. erhalten.
Acheson gelang es, Graphit in so seine Teilchen zu zerlegen, daß diese, trotz des höheren spezifischen Gewichtes, im Oel nicht zu Boden linken, sondern sich schwebend in dem Oel erhalten. Hierzu wird Graphit in einer Lösung von Tannin gelöst, aus derselben mit Salzsäure wieder ausgefällt und es resultiert ein so dispergiertes Endprodukt, daß selbst durch ein Papierfilter die seinen Graphitteilchen mit hindurchgehen und auch nach langer Ruhe sich nichts aus der Mischung absetzt. Dabei sind die Mengen, die für bestimmte Mengen Oel in Betracht kommen, verhältnismäßig gering und es soll mit einem Zusatze von 5 bis 7% bereits das höchstzulässige Ausmaß erreicht werden. Auch sogenannter Flockengraphit, der vermöge seiner Blättchenform ein großes Schwimmvermögen besitzt, soll sich zu Schmiermitteln und zwar sowohl flüssigen wie auch konsistenten (Schmierfetten) verwenden lassen.
Andés.