Grubenbaue

[638] Grubenbaue, diejenigen Räume, die zum Zweck des bergmännischen Betriebes unter der Oberfläche hergestellt werden.

Von ihnen unterscheiden sich die Tagebaue (s. Tag) dadurch, daß sie an der Oberfläche liegen und den freien Himmel über sich haben. Die Grubenbaue im engeren Sinne dienen in letzter Linie dem Abbau der Lagerstätten und werden eingeteilt in die Ausrichtungsbaue, Vorrichtungsbaue und Abbaue. Mittels der Ausrichtungsbaue gelangt der Bergmann bis an die Lagerstätte; es gehören hierzu die Schächte, Querschläge und Stölln (vgl. a. Querschlag, Schacht, Stollen); durch die Vorrichtungsbaue – es sind dies hauptsächlich die Strecken (s.d.) – wird die Lagerstätte in Abschnitte geteilt, die für die Gewinnung der nutzbaren Mineralien durch Abbaue (s.d.) geeignet sind. Von den eigentlichen Grubenbauen sind die Hilfsbaue zu trennen, da sie nur mittelbar dem Abbau dienen; dahin sind zu rechnen: die Maschinenräume unter Tage, die Röschen zur Zu- und Abführung der Aufschlagwasser für die Wasserkraftmaschinen, die Bergemühlen zur Gewinnung von Material zum Bergeversatz, die unterirdischen Pferdeställe, Sprengstoffniederlagen u.s.w.

Treptow.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 638.
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