Joly-Treppe

[236] Joly-Treppe erhält Wangen aus geschmiedeten Gurtungen und ebensolchen Diagonalen, welche durch schmiedeeiserne Bolzen, die von Büchsen oder Tüllen umgeben sind, auseinander gehalten werden. Es fallen daher nicht nur alle Verlaschungen und Vernietungen fort, sondern auch die Verbindung mit dem Podestträger läßt sich auf einfache, naturgemäße Weise bewirken.

Die Konstruktion der aufgesattelten Treppe (Fig. 1) zeigt in a, a' die parallelen Gurtungen, in d die Diagonalen, welche in Stufenträger d' auslaufen, und in c die schmiedeeisernen, von den Tüllen b b' umgebenen Bolzen. Die Tüllen erhalten Nuten, in welche die Setzstufen eingeschoben werden können. Bei den Wangentreppen (Fig. 2) fallen die über den Obergurt a hinausgehenden Stufendreiecke fort und die beiden Gurtungen a und a' werden meistens aus einem Stück durchlaufend hergestellt. Gewundene oder Wendeltreppen lassen sich infolge der kleinen Teile, aus denen die Wangen zusammengesetzt sind, selbst bei der schwierigsten Grundrißform, sehr leicht ebenso behandeln; bei[236] Spindeltreppen wird nur die äußere Wange nach der Anordnung D.R.P. Nr. 55578, 63897, 68893 und 72503, bei gewundenen Treppen werden beide Wangen nach derselben ausgeführt. Wegen der Preise, speziellen Ausstattung u.s.w. verweisen wir auf den betreffenden Katalog des Eisenwerks Joly in Wittenberg.

J. Hoch.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 236-237.
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