Kaffein

[281] Kaffein (Coffein, Caffein, Thein, Methyltheobromin, Guaranin, Trimethylxanthin), Molekulargew. 2,12, eine basische, in Pflanzen vorkommende Verbindung von der Zusammensetzung C8H10N4O2 + H2O oder C5H(CH3)N4O2 + H2O, gehört gleich dem Theobromin, Xanthin, Guanin u.s.w. zur Gruppe der Harnsäure (s.d.) und ist daher wie diese ein Abkömmling des Harnstoffs.

Kaffein kristallisiert mit 1H2O in langen seidenglänzenden Nadeln, welche bei höherer Temperatur das Wasser verlieren und dann sublimieren, besitzt einen schwach bitteren Geschmack und bildet mit starken Mineralsäuren Salze, welche durch Wasser leicht zersetzt werden. Es findet sich in den Blättern und Bohnen des Kaffeebaumes (bis zu 2%), im Tee (1,3–3,5%), Perltee bis 4%, in den Kolanüssen, in den beträchtlichsten Mengen in der Quaranapaste, einer aus zerquetschtem Samen der Paullinia sorbilis geformten Masse bis 5%; in geringer Menge auch im Kakao und verleiht den aus diesen Materialien durch Aufbrühen bereiteten Getränken die diesen eigentümliche reizende Wirkung auf das Nervensystem. In der Medizin wird das Kaffein als Ersatz für Digitalin angewendet. In größeren Mengen ist es giftig.

Bujard.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 281.
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