Kalken

[256] Kalken, Aufbringen von gebranntem Kalk (Kalken) oder kohlensaurem Kalk von Mergel, Kreide, Scheideschlamm der Zuckerfabriken u.s.w. (Mergeln) auf den Acker.

In beiden Fällen wird dem Boden Kalk zugeführt, welcher sowohl den Pflanzen direkt zur Nahrung dient, als auch eine etwa vorhandene saure Beschaffenheit des Bodens neutralisiert. Endlich werden durch den Kalk viele mineralische Bestandteile des Bodens zersetzt und löslich gemacht, wodurch sie von den Pflanzen aufgenommen werden können, wie es auch die Umsetzung (Nitrifizierung) des Stickstoffs im Ammoniak und des organischen Stickstoffs beschleunigt (s. Stickstoffdünger). Es kommen aber auch kalkarme Ackerkrumen vor, deren Untergrund aus Kalk besteht, und wird in diesen Fällen der Kalk durch Tiefpflügen in die Höhe gebracht und dann durch Rajolen mit der Ackerkrume gemischt.


Literatur: Bersch, W., Moderne Landwirtschaft, 1903.

Weitz.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 256-257.
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