Kaurifichten

[327] Kaurifichten, fossile. Auf Neuseeland befindet sich südlich von Auckland in dem ausgedehnten Papakuratal ein in ein früheres Moor eingebetteter Wald von fossilen Stämmen der Kauri- oder Dammarfichte, Agathis australis.

Eine Gesellschaft beutet das Holz aus und zahlt für dieses Recht 1000 ℳ pro Morgen. Manche der Stämme haben einen Umfang von über 20 m und eine Länge von 30 bis 40 m. Das Holz ist von ausgezeichneter Güte und besitzt im Gegensatz zu dem lebenden Holz eine dunkelrote mahagoniähnliche Farbe. Außerdem findet sich der von den Bäumen abgeschiedene Kaurikopal in den Schichten. Das Holz der versunkenen Kauribäume wird auf Destillationsprodukte ausgebeutet. Als Hauptprodukt wird dabei ein harzölartiges Oel gewonnen, und zwar soll 1 t Holz 350–750 l ergeben; daneben erhält man Essigsäure, Ammoniak, Pech und Spiritusgummi, einen rasch erhärtenden Klebstoff. Man hat auch geraten, die Kaurifichte in Deutschland anzubauen und zu harzen; dabei wurde nur übersehen, daß dieser Baum ein vollkommen frostfreies Klima verlangt.


Literatur: Tropenpflanzer, 1917, S. 101; 1918, S. 116.

Ernst Gilg und Julius Schuster.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 327.
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