Kornätzung

[635] Kornätzung, die Herstellung von Buchdruckformen nach Halbtonoriginalen (vgl. Klischee), wobei die homogenen Halbtöne des Originals in druckfähige »falsche Halbtöne«, welche aus Flächen bestehen, die mit regellos angeordneten »Punkten« (Korn) verschiedener Dicke bedeckt sind, umgewandelt werden.

Die mittels eines Linienrasters bei der Autotypie (s.d.) erfolgende Zerlegung der geschlossenen Töne des Originals in druckfähige, aus systematisch angeordneten Punkten und Strichen sich zusammensetzende, wird manchmal als störend empfunden. Zum Beispiel bei der Reproduktion von Kreidezeichnungen u. dergl. Man kann nun in analoger Weise durch die Benutzung eines Kornrasters die Zerlegung in Korn bewirken. Aber es können auch andre Verfahren benutzt werden, z.B. die Orthotypie (s.d.) und die Spitzertypie (s.d.). Vgl. a. Crayontypie, Cuprotypie und Granulotypie.

A.W. Unger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 635.
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