[696] Kreuzkopfbolzen, Stahlzapfen für den Ausschlag der Pleuelstange im Kreuzkopf oder innerhalb des Kolbens bei vorn offenen Zylindern.
Man berechnet die Bolzenstärke d cm für die Stangenkraft P kg auf höchstens 80 kg/qcm Flächendruck mit dem Längenverhältnis l : d = 1,5 : 1, also aus 1,5 · d2 · 80 = P. Die innerhalb der Kolben von einfach wirkenden Wärmekraftmaschinen sitzenden Bolzen hat man schwächer zu belasten, um Warmlaufen zu verhüten; sie werden öfter hohl gemacht, die der Kreuzköpfe selten. Die kegeligen Enden erhalten je 0,5d als Länge für Kreuzköpfe von [696] Schmiedeeisen und Stahl, bis 0,9d für gußeiserne Augen. Die Biegungsspannung berechnet man hierauf aus der Differenz der Momente jeder Bolzenhälfte mit 500 kg/qcm als zulässigem Maß (s. Gabelzapfen, Bd. 4, S. 233). Beide Kegelenden liegen bei mäßiger Bolzenlänge in einer geometrisch gemeinsamen Kegelfläche mit der Seitenneigung 1 : 20 gegen die Achse, wodurch das Ab- und Ausdrehen erleichtert wird; bei größerer Länge setzt man den zylindrischen Mittelteil nur so viel gegen den größeren Kegel ab, als das Auslaufen des Stahles am Kegel erfordert. Zum Festhalten des stramm eingepaßten Bolzens genügt meist eine Stirnschraube von 0,6d Stärke am dünnen Ende (Fig. 1) oder eine Deckplatte mit mehreren Kopfschrauben am dickeren Ende (Fig. 2). In der Gabel (s.d. Fig. 2) wendet man beiderseitige Beteiligung oder zylindrische Einpassung mit Streitteilen (s. Keile, Fig. 4) an, um jede Verspannung der beiden Augen zu vermeiden. Nur bei großen Maschinen lohnt sich die Beteiligung der Bolzenmitte im Kreuzkopf mit je einem Lager an jedem Gabelende der Pleuelstange. Zur Schmierung dienen am Bolzen eingeschraubte Oelgefäße oder Auffangtrichter für tropfendes Oel bei stehenden Maschinen oder Fangschalen am oberen Gleitschuh bei liegenden Führungen.
Lindner.