Kreuzung

[698] Kreuzung. Beim Uebertragen der Wolle von Krempel zu Krempel wird in der Streichgarnspinnerei (s.d.) das Erzeugnis der ersten Krempel (in Pelz- [oder Vlies-] oder Bandform) der nächsten Krempel entweder so vorgelegt, daß die Haare, welche sich nahezu gleichlaufend zur Längsrichtung der Watte eingelagert haben, wieder in der Längsrichtung der Maschine verlaufen oder senkrecht dazu (Uebertragung ohne und mit Kreuzung [1]).

In letzterem Falle erzielt man rauheres Garn, aber innige Mischung; man arbeitet deshalb für Farbe- (Melangen-) und Kunstwollmischungen mit Kreuzung, für Herstellung glatter Garne (Halbkammgarne, s.d.) aber ohne Kreuzung. Es kommen auch Kreuzungen unter andern Winkeln als 90° vor, so vielfach unter 45° (Legapparate).


Literatur: [1] Müller, E., Handbuch der Spinnerei, Leipzig 1892, S. 360 ff. – Rohn, in Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1894, S. 250; Leipziger Monatschrift s. Textilindustrie 1894, S. 100 ff.

E. Müller.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 698.
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