Lösungstension

[189] Lösungstension, das dem Dampfdruck analoge Bestreben fester oder flüssiger Körper, sich in einem Lösungsmittel aufzulösen und in dessen Raum bis zu einem (von der Temperatur abhängigen) Maximaldruck sich gleichmäßig zu verbreiten, nämlich dem osmotischen Druck des gelösten Körpers in seiner gesättigten Lösung. – Da Metalle nur in Gestalt positiv elektrisch geladener Ionen in Lösung gehen, so bedingt die Lösung derselben vermöge ihrer elektrolytischen Lösungstension eine Ausbildung beträchtlicher Potentialdifferenzen zwischen Lösung und Metall, eine Anschauung, welche nach Nernst den gesamten Mechanismus der galvanischen Stromerzeugung aufs einfachste verstehen lehrt.


Literatur: Nernst, Theoretische Chemie, 4. Aufl., Stuttgart 1903.

Abegg.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 189.
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