[189] Lösungswärme, die Wärmetönung (s.d.), welche bei der Auflösung eines festen, flüssigen oder gasförmigen Körpers in dem Lösungsmittel erfolgt. Gase lösen sich stets mit positiver Wärmetönung, feste Körper meist mit negativer, Flüssigkeiten zeigen keine Regel.
Da die Lösungswärme von der Konzentration der entstehenden Lösung abhängt, so unterscheidet man 1. die Lösungswärme in viel Wasser (andre Lösungsmittel sind kaum untersucht), 2. die Lösungswärme bis zur Sättigung (auch integrale Lösungswärme genannt), 3. die Lösungswärme in der gesättigten Lösung. Erstere ist die einzige leicht bestimmbare, letztere die theoretisch interessanteste als die latente Wärme des Uebergangs vom ungelösten zum gelösten Zustand [1]. Bei sehr schwer löslichen Stoffen werden alle drei identisch. Einige Lösungswärmen pro Gramm-Molekel gelösten Stoffes in viel Wasser (ca. 200 Gramm-Molekeln) in Gramm-Kalorien (cal) sind [2]:
[189] Die Lösungswärme unlöslicher Körper erhält man thermochemisch als Präzipitations-(Fällungs-)Wärme. Die Lösungswärme ist mit der Temperatur veränderlich, bei Salzen wächst sie stets in positiver Richtung. Die Differenzen der Lösungswärmen 2. und 3. von 1. heißen Verdünnungswärmen.
Literatur: [1] Winkelmann, Handbuch der Physik, Breslau 1896, Bd. 2, 2., S. 635; van Deventer u. van de Stadt, Zeitschr. phys. Chemie. 9, 43 (1892). [2] Thomsen, Thermochemische Untersuch., Leipzig 1883, Bd. 3; Naumann, Thermochemie, Braunschweig 1882.
Abegg.