Orientierungslinie

[776] Orientierungslinie (s.a. Grubenmessungen und Orientierungsmessungen), eine durch zwei Marken bezeichnete und in ihrer Richtung festgelegte Linie an einer eisenfreien Stelle des Grubenfeldes [1].[776]

Sie dient zur Reduktion magnetischer Messungen auf die Nullrichtung des festen Koordinatensystems, welche wegen der Veränderlichkeit des magnetischen Meridians (s.d.) nötig ist. – Der Richtungswinkel der Orientierungslinie wird bestimmt entweder durch Anschlußmessung an das Dreiecksnetz oder durch astronomische Messungen, aus denen man zunächst das Azimut erhält, das mit der Meridiankonvergenz zusammen den Richtungswinkel ergibt. Die Marken der Orientierungslinie sind auf Messingplatten angebracht, Kerben oder eingeschlagene Körner, wohl auch Anschlagkanten. Die Pfeiler stehen etwa 30 m auseinander, einer von beiden muß ganz eisenfrei sein (aus Sand- oder Kalkstein oder Holz, nicht aber aus Backstein). Die Orientierungslinie kann auch aus einem festen eisenfreien Pfeiler mit Marke und einem entfernten festen Punkte (Zielscheibe, Kirchturmspitze) bestehen; in dieser Form dient sie auch zur periodischen genauen Bestimmmung der magnetischen Deklination.


Literatur: [1] Brathuhn, Prakt. Markscheidekunst, Leipzig 1903.

Haußmann.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 776-777.
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