Pannotypie

[796] Pannotypie (Linotypie), photographisches Verfahren, das unmittelbar positive Bilder, und zwar auf einer Unterlage von schwarzer Wachsleinwand (latein. pannus = Tuch), ergibt.

Die Methode beruht darauf, daß man mittels des nassen Kollodiumverfahrens (s. Photographie) in der Kamera und mit denselben Manipulationen bei der Vorpräparation, der Entwicklung, Fixage u.s.w., wie sie sonst bei Herstellung eines Glasnegativs vorgenommen werden, ein Negativ auf schwarzer Wachsleinwand erzeugt. Dadurch erscheint das Negativ aber als Positiv, weil das weißliche Silbermetall des negativen Bildes die schwarze Unterlage deckt, daher die Weißen des Originals wiedergibt, während an den transparenten Stellen des Negativhäutchens der schwarze Grund zur Geltung gelangt und so die Schwärzen des Originals reproduziert. Man kann auch von einem Glasnegativ das Kollodiumhäutchen durch Baden in verdünnter Säure (Schwefelsäure 1 : 20, Essigsäure 1 : 6, sehr verdünnte warme Salpetersäure) abziehen und dann erst auf die Wachsleinwand übertragen. Die Pannotypie wurde von Wulff & Co. in Paris angegeben. Kloen und Jones benutzten schwarzes Papiermaché, andre Papier, Leder, Blech u.s.w. (Vgl. Eder, Ausf. Handb. d. Photogr., 2. Teil, Halle a. S. 1897;)

A.W. Unger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 796.
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