Phyllite

[131] Phyllite, dünn- bis dickschieferige, feinkristalline oder dichte Schichtgesteine, die im äußeren Ansehen, im Korn und in der Zusammensetzung entweder dem Tonschiefer oder einem feinkörnigen Glimmerschiefer ähneln.

Ihrer Gesteinsnatur nach stehen sie zwischen beiden Gesteinen, insofern als sie aus einem feinspaltenden, schuppigen glimmerartigen Mineral bestehen, zwischen dessen Blättchen vereinzelt Körner von Quarz, Feldspat, Chlorit u.s.w. liegen. Sie unterscheiden sich von Tonschiefer im Aeußern meist durch stärkeren Glanz und Schimmer und dünnere Spaltbarkeit. Farben grau, grün, rot, schwarz, je nach Gehalt an grünem Glimmer, Chlorit, Eisenoxyd, Kohleteilchen u.s.w. Verwitterung zu gelben oder grauen sandigen Tonen oder Lehm. Ihre Verwendung erstreckt sich auf die Herstellung von Platten und Tafeln, die zu Dachdeckung und Bodenbelag dienen. Feinkörnige und dichte, sehr gleichmäßige, quarzreiche Phyllite dienen als Wetzschiefer. Die dickbankigeren, rötlich- oder violettgrauen, magneteisenreichen Phyllite von Recht und Vieil Salm im Hohen Venn, dann aus Thüringen, aus dem Erzgebirg u.s.w. werden gesägt, geschliffen, kanneliert u.s.w. und zu Denkmalsplatten, Bodenbelag, Wandverkleidungen, Schleifsteinen (für seine Stahlwaren), auch wohl zu Zahltischen, Wandungen in Bedürfnisanstalten u.s.w. gebraucht.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 131.
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