[190] Portal, die architektonisch reichausgestattete Türöffnung eines öffentlichen Gebäudes, Palastes oder einer Kirche.[190]
Bei letzteren liegt das Portal meist an der Westseite und führt entweder direkt oder durch eine Vorhalle zum Mittelschiff, auch durch seitlich gelegene Türen zu den Seitenschiffen oder in das Querschiff. Im späten Mittelalter kamen 35 Portale nebeneinander vor. Die Seitenwände der romanischen Portale waren breit eingeschrägt und mit Säulen oder abwechselnd mit Figuren geschmückt, nach oben im Rund- oder Spitzbogen mit zwischenliegendem Bogenfeld und bekrönendem Giebel abgeschlossen. Die großen gotischen Portale haben Doppeltüren mit verziertem Mittelpfosten, während das hohe Bogenfeld mit mehrfachen Reihen figurenreicher Reliefs geschmückt erscheint. Uebrigens schuf die spätere Zeit manche abweichende Motive, so am Dom in Regensburg, an der Marienkirche in Nürnberg u.s.w. Als Beispiel geben wir in der Figur S. 190 das Brauttor an St. Sebald in Nürnberg.
Weinbrenner.