Puddle

[273] Puddle, Tonschlag, Lettenschlag, Tonhinterfüllung, auch Mischerde bezeichnend, ein schichtenweise aufgetragener und gestampfter Tonkörper zur Bildung eines wasserdichten Abschlusses auf Bodenflächen, in Bodenschlitzen, in Erddämmen oder hinter Mauern, auf bezw. vor welchen eine Wasseransammlung stattfindet.

Ein gewisser Sandzusatz zum Ton erscheint günstig. Nach Versuchen von Wollny [1] erzielt man durch ein Vermischen, Puddeln, des Tones mit 10–20% Sand die größte Wasserundurchlässigkeit, und nach Untersuchungen von Schelten [2] macht ein Sandzusatz von 15–18% die Mischung am festesten, widerstandsfähigsten. In jedem Falle muß der Puddle gegen die direkte Einwirkung von Luft und Wasser geschützt werden, und zwar geschieht dies in der Regel durch eine entsprechend dicke Ueberdeckung bezw. Umschüttung mit gewöhnlicher Erde. Bei kleinen Erddämmen, wie z.B. häufig bei Schiffahrtskanälen (s.d.), stellt man in der Mitte, im Kern derselben, den Tonschlag als einen etwa 0,4 m dicken, vertikal stehenden Erdkörper her, der auch als Puddlewand, Puddlewall, Puddledamm, Tonkern bezeichnet wird. Bei hohen Staudämmen aus Erde bekommt die der englischen Ausführungsweise entsprechende mittlere Puddlewand (clay puddle) an der Krone 1,5–4,0 m Stärke und nach abwärts jederseits einen Anzug (Böschung) von 1/12–1/24 Behufs vollkommenen, wasserdichten Abschlusses wird ein solcher Tonkern auch mit vertikalen Wänden im ausgehobenen Schlitze bis auf die undurchlässige Felsschicht eingelegt.


Literatur: [1] Wollny, Forschungen auf dem Gebiete der Agrikulturphysik, 1891, Bd. 14, S. 22. – [2] Ueber Güte und Widerstandsfähigkeit von Deichmaterialien, Zeitschr. f. Bauwesen 1877, S. 351.


Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 273.
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