Schutzfarbenanstrich

[570] Schutzfarbenanstrich, Anstrich der Waffen und des Heergerätes, um sie der feindlichen Erkundung zu entziehen.

Je mehr die Flieger- und die Ballonerkundung vervollkommnet wurden und im Verein mit einem Plankoordinatensystem und mit Funkentelegraphie arbeiteten, desto schwieriger war es, sich der Wirkung der feindlichen Artillerie zu entziehen. Die Deckungen, welche das Gelände bot, schützten nicht; der beste Schutz bestand in Anpassung an das umgebende Gelände, so daß man von der feindlichen Erkundung »nicht gefunden« wurde. Diesem Zweck diente der Schutzfarbenanstrich, welcher nicht nur bei Geschützen, Minenwerfern und Maschinengewehren sondern auch bei Flugzeugen, Fesselballons, Stahlhelmen u.s.w. angewendet wurde. Man deckte Geschützstellungen, Maschinengewehrnester, Stützpunkte mit Schutzfarbentüchern ein und verwendete bei einzelnen sehr schweren Geschützen derartige Tücher, um einen künstlichen Hintergrund zu schaffen. Die Farben (meist grün, creme, braun, schwarz und feldgrau) wurden in Punkten, Farbflecken oder wechselnd großen Flächen unregelmäßig nebeneinander gesetzt.

F. Wille.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 570.
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