Siliciumfluoride

[122] Siliciumfluoride. Das gasförmige, durch Erhitzen von Sand und Flußspatpulver mit konzentrierter Schwefelsäure gewonnene farblose, an der Luft rauchende Siliciumfluorid SiFl4 zersetzt sich mit Wasser unter Bildung von Kieselsäurehydrat und Kieselflußsäure [Kieselfluorwasserstoff, Siliciumfluorwasserstoff (s.d.), H2SiFl6]. Durch Auflösen der betreffenden Metalle, Metalloxyde oder -karbonate in Kieselflußsäure entstehen die Kieselfluormetalle (Fluorkieselmetalle), die zum Teil leicht, zum Teil schwer löslich in Wasser sind. So dient das schwerlösliche Kaliumsalz (Kieselfluorkalium K2SiFl6) zur Erkennung von Kaliumverbindungen. Bei dem Glühen zersetzen sich die Kieselfluormetalle unter Entwicklung von Siliciumfluorid. Die wässerigen Lösungen einiger Kieselfluormetalle dienen unter dem Namen Keßlersche Fluate zur Härtung weicher und nicht wetterfester Kalk- und Sandsteine für Bauzwecke (s. Steinerhaltungsmittel).

(Rathgen) Moye.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 122.
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