Smalte

[141] Smalte (Schmalte), Azurblau, Bläue, Blaufarbenglas, Eschel, Kaiserblau, Königsblau, Sächsischblau, Streublau, durch Kobaltoxydul blaugefärbtes, feingepulvertes Kaliglas, nach Ludwig Doppelsalz, begehend aus kieselsauerm Kali, mit Beimengung erdiger und metallischer Oxyde wie Kalk, Tonerde, Magnesia-, Eisen- und Nickeloxydul, zuweilen auch arsenige Säure, Kohlensäure und Wasser.

Die Intensität des himmelblauen Farbentones hängt von der größeren oder geringeren Menge dieses Doppelsalzes ab. Dichte 2,6–2,86, Härte 5–6, Schmelzpunkt 1200° C. Behandelt man Smalte mit Wasser, so löst sich eine wasserglasähnliche Kieselverbindung auf; Säuren zersetzen nur diese Verbindung und greifen die eigentliche Smalte nicht an, welche allein durch Flußsäure zersetzt wird. Bei anhaltendem Kochen der seinen, Eschel genannten Sorten mit konzentrierter Kalilösung löst sich kieselsaures Kali, während schwarzes Kobaltoxydul zurückbleibt. Smalte ist eine billige und dauerhafte Farbe, die in den keramischen Industrien, hier und da auch in der Textilindustrie zum Bläuen, als Anstrichfarbe jedoch kaum mehr benutzt wird.

Andés.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 141.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: