Sondieren

[147] Sondieren, ein Verfahren der Baugrunduntersuchung.

Das Sondiereisen (Sondiernadel, Visitiereisen) ist eine Eisenstange von 2,0–3,5 m Länge und 25–45 mm Dicke, unten mit einer Spitze versehen, die in den Boden eingestoßen, eingedreht oder eingerammt wird (Fig. 1). Unten, nahe an der Spitze, ist eine Vertiefung angebracht, die mit Talg ausgefüllt wird; am oberen Ende ist das Eisen behufs Handhabung mit einem Knopf (Fig. 1), einem Bügel (Fig. 3) oder einem Drehhebel (Fig. 2) versehen. Bei größerer Tiefe setzt man das Sondiereisen aus zwei oder drei Stücken zusammen, die miteinander verschraubt werden (Fig. 3). Aus dem geringeren oder größeren Widerstand beim Eindringen des Eisens in den Boden, ferner aus dem Gefühle beim Hineinstoßen, endlich aus den Bodenteilchen, die nach dem Herausziehen des Eisens daran hängen, kann man bei einiger Erfahrung und Uebung auf die Beschaffenheit der durchstoßenen Bodenschichten schließen. S.a. Tiefbohren.

Schmitt-Darmstadt.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 147.
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