[735] Sonnenblumenöl. Die Sonnenblume, Helianthus annus L, deren ursprüngliche Heimat Mexiko ist, wird in Mittel- und Südeuropa, namentlich aber im südlichen Rußland als Nutzpflanze gebaut. Das aus den Samen gewonnene Sonnenblumenöl ist klar, hellgelb, trocknet sehr langsam und hat, wenn kalt geschlagen, einen angenehmen und milden Geschmack.
Das Sonnenblumenöl wird heute zum größten Teile in Rußland selbst verbraucht, das kalt gepreßte als Speiseöl, das heiß gepreßte bei der Firnisfabrikation und namentlich in der Seifensiederei. Früher kamen auch bedeutende Mengen nach Deutschland. Das Oel wurde von den Seifensiedern gern genommen und zu Riegelseifen und Schmierseifen verwandt.
Literatur: [l]Deite, Handbuch der Seifenfabrikation, Bd. 1, 3. Aufl., S. 158, Berlin 1906. [735] [2] Ubbelohde & Goldschmidt, Handbuch der Chemie und Technologie der Oele, Fette und Wachse, 3. Bd., S. 511, Leipzig 1911.
Deite.