Straßentunnels

[755] Straßentunnels kommen bei Landstraßen in Gebirgstälern zur Anwendung, wo die Straße sich an Heilen Felswänden hinzieht und der Lawinengefahr sowie Steinschlägen ausgesetzt ist.

Als Beispiele können die Achsenstraße am Vierwaldstätter See, die Albtalstraße von St. Blasien nach Albbruck u.s.w. angeführt werden. In Städten sind sie für den Straßenverkehr zur Unterschreitung von Flüssen (Hamburger Elbtunnel, die Themsetunnel in London u.s.w.) angelegt worden, oder sie dienen als begehbare Untergrundtunnels (Subways) zur einheitlichen Unterbringung der städtischen Versorgungsnetze (Abwasserkanäle, Gas-, Wasser- und Kabelleitungen). Solche Leitungstunnels, wie sie in Hamburg, Stuttgart, Paris, London u.s.w. ausgeführt worden sind, bergen beim Undichtwerden der Gasleitungen die Gefahr der Explosion in sich und müssen daher sorgfältig überwacht werden. Die Ausführung der Straßentunnels kann je nach den örtlichen Verhältnissen entweder unterirdisch, wie beim Tunnelbau, oder, namentlich bei den Leitungstunnels, von der Straßenoberfläche aus durch Ausschachtung, entsprechende Abdeckung und Wiederherstellung der Straßenfahrbahn erfolgen, wie dies häufig auch bei den Untergrundbahnen geschieht.

L. v. Willmann.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 755.
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