Tellur

[514] Tellur, Te, Atomgew. 127,6, bildet rhomboedrische Kristalle mit silberähnlichem[514] Metallglanz; spez. Gew. 6,24; Schmelzpunkt 452; verbrennt an der Luft mit grüngesäumter Flamme zu Tellurigsäureanhydrid TeO2.

Es kommt in der Natur seiten und in geringen Mengen vor, gediegen mit Eisen und Gold verunreinigt, sowie in einer Reihe von Erzen: Schrifterz (AuTe2 + AgTe2), Tellursilber, Altait, Tetradymit, Arsenotellurit, Magnolit u.s.w. Zur Darstellung des Tellurs werden feingepochte Tellurerze in konzentrierte Schwefelsäure eingetragen und nach dem Entweichen des dabei entstehenden Schwefeldioxyds mit Salzsäure behandelt, um Silber abzuscheiden und die gebildete tellurige Säure zu lösen. Aus dem Filtrat wird das Rohtellur durch Fällung mit Zink gewonnen. In seinem chemischen Verhalten ist es dem Selen und Schwefel ähnlich. Tellurwasserstoff, H2Te, farbloses Gas von schwefelwasserstoffähnlichem Geruch, verbrennt mit blauer Flamme zu Wasser und Tellurigsäureanhydrid TeO2. Dieses kann in farblosen, regulären Kristallen, die in Wasser schwer löslich sind, gewonnen werden. Tellurige Säure, H2TeO3, weiße, in Wasser lösliche Masse. Salze: Tellurite. Tellursäure, H2TeO4, farblose, leicht in heißem Wasser lösliche Kristalle. Salze: Tellurate.

Moye.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 514-515.
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