Vulkanfiber [1]

[806] Vulkanfiber, in amyloidähnliche Masse umgewandelte Cellulose.

Zur Darstellung wird Baumwollepapier mit einer Zinkchloridlösung von 65–75 Bé behandelt, bis die Fasern zum Teil gallertig verquollen sind; hierauf werden die Blätter zusammen in eine kompakte Masse gepreßt. Das überschüssige Zinksalz muß vollständig entfernt werden, was einen ziemlich langwierigen Waschprozeß bedingt. Die Masse wird zu verschiedenen Artikeln, Blocks, Tafeln, wasserdichtem Papier, ähnlich wie das vegetabilische Pergament, verwendet. Von einer andern Sorte Vulkanfiber heißt es, daß sie aus einer amerikanischen Pflanze dargestellt, biegsam und hitzebeständig sei und als Ersatz von Kautschuk, Leder, Horn sowie als Isoliermittel diene.

T.F. Hanausek.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 806.
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