[1003] Zinnchloride (Zinnchlorür, Zweifach-Chlorzinn, Stannochlorid) SnCl2, durch Erhitzen von Zinn in Salzsäuregas als weiße Masse gewonnen, gibt mit 2 Mol. Kristallwasser das sogenannte Zinnsalz SnCl2 + 2H2O, welches durch Auflösen von Zinn in Salzsäure dargestellt wird und sich in großen, monoklinen, durchsichtigen, in Wasser leicht löslichen Kristallen aus der Lösung ausscheidet.
Die wässerige Lösung trübt sich an der Luft unter Abscheidung basischer Salze. Die Lösung dient unter den Namen: Salpetersaures Zinn, Physik, Komposition, Rosiersalz, Zinnsolution in der Färberei und Druckerei als Reduktions- und Beizmittel. Zinnchlorid, Vierfach-Chlorzinn, Stannichlorid SnCl4, durch Ueberleiten von trockenem Chlor über geschmolzenes Zinn gewonnen, ist eine farblose, an der Luft rauchende Flüssigkeit (Spiritus fumans Libavii), erstarrt mit wenig Wasser zu sogenannter Zinnbutter. Das mit 5 Mol. Wasser schwer kristallisierende Zinnchlorid SnCl4 + 5H2O, erhält man in Lösung durch Einwirkung von Königswasser auf Zinn. Dient zur Seidenbeschwerung. Ein Doppelsalz mit Salmiak SnCl4 + 2NH4Cl (Ammonium-Zinnchlorid), Pinksalz genannt, wird in der Kattundruckerei als Beize benutzt.
Moye.