[438] 926. Bocktrés.

Eine in Insenborn und in der ganzen Umgegend allenthalben für eine Hexe gehaltene Weibsperson war die Bocktrés. Sie war zu Waldbillig geboren, kam nach Feulen, von da nach Böwen, Insenborn und Nocher. Bei wem sie einkehrte, dessen Haus ging unrettbar verloren. So verendete zu Insenborn einem Mann seine beste Ziege, bald nachher auch die andere. Dann starb das jüngste Kind, nachher das zweitjüngste und so weiter, bis sämtliche Kinder tot waren. Die Krankheit der Kinder war so schreckenerregend, daß außer den Eltern kein Mensch sich zu ihnen wagte. Das alles soll durch die Zauberei des Bocktrés geschehen sein.


Lehrer Laures zu Insenborn

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 438.
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