[481] 1008. Der Willibrordusbrunnen bei Wilwerwilz.

In der Nähe von Wilwerwilz befindet sich in einem Wiesentale der sogenannte Willibrodusbrunnen. Die Volkssage erzählt von diesem Brunnen folgendes: Auf seinen Reisen kam einst der hl. Willibrordus in diese Wiese und ließ daselbst sein Lasttier grasen. Da kam der Besitzer derselben, ein Heide, und schimpfte über den Heiligen, daß dieser so unverschämt sei, daselbst sein Tier weiden zu lassen. Der Heilige antwortete ihm liebevoll: »Mein lieber Freund, für den kleinen Schaden, den ich dir zufüge, will ich dir einen großen Nutzen machen.« Darauf stieß er seinen Stab in den Boden und es sprudelte sofort eine Quelle an der Stelle hervor. Durch wohltätige Hand ward der Brunnen in jüngster Zeit mit einer Mauer eingefaßt. Von den Bewohnern der Gegend wird das Wasser des Brunnens zur Heilung des Wildfeuers gebraucht und darum hoch in Ehren gehalten.1


Lehrer Schaus zu Wahlhausen

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Das Wasser des Tadler Brunnens wird zu Ehren des hl. Willibrordus gesegnet und zur Abwaschung des Wildfeuers gebraucht.

J. Prott, Pfarrer

In der Mitte zwischen Burglinster und Schwachtgesmühle liegt der Ort Sankt Haupertsweiher, jetzt zum Teil Land und Wiese, vorzeiten ein Weiher der, weil viel Vieh von tollen Hunden gebissen worden war, gesegnet wurde, worauf das gebissene Vieh hineingetrieben und so geheilt wurde.

Lehrer Brandenburg zu Burglinster

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 481.
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