[508] 1056. Die Marieneiche bei Altrier.

Auf halbem Wege zwischen Altrier und Hersberg steht eine uralte, ehrwürdige Eiche, die einen Umfang von nahe zu sieben Meter hat, und in der eine 0,80 Meter hohe, 0,65 Meter breite, 0,70 Meter tiefe, durch ein Eisengitter verschlossene Nische angebracht ist. In dieser Nische steht seit Menschengedenken ein hölzernes Marienbild, genannt Maria im Walde oder kurzweg Bildchen.

Nach der Volkstradition stammt die Eiche Mariä im Walde aus der Zeit, wo Altrier noch eine Stadt gewesen ist. Die Marieneiche nehme, heißt es, trotzdem sie sich alljährlich von neuem mit Laub bedecke, dennoch weder zu noch ab und sei nicht umzuhauen; das Marienbild könne wohl auf eine Zeit, nie aber auf die Dauer aus seiner Nische verschwinden.


J. Engling, Publications etc. XV, 180ff.

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 508.
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