[534] 1106. Tempelherren in der Tonn bei Spittelhof.

Die sogenannte Tonn1 ist ein Tumulus bei Spittelhof, etwa 700 Meter von Flaxweiler. Dieser Erdhaufen hat die Form eines Kegels, einen Durchmesser von fünfzehn Meter und eine Höhe von sechs bis sieben Meter. Die Oberfläche ist mit Eichen und Buchen bewachsen.

Bei einer nicht fortgesetzten Ausgrabung stieß man auf den Eingang einer Grotte, der heute verschüttet ist. In früheren Zeiten sollen in dieser Grotte Tempelherren gewohnt haben, welche durch ihre Raubzüge die ganze Gegend unsicher machten. Damit man nicht wisse, ob sie in den Tumulus[534] ein- oder ausgeritten seien, hatten sie ihren Pferden die Hufeisen verkehrt aufgeschlagen.

Nachdem die Tempelherren verschwunden, wagten mehrere Personen aus Flaxweiler in die Grotte einzudringen; doch bald kehrten sie angsterfüllt um.2


Nach einer Mitteilung von Lehrer J. Ernster zu Flaxweiler

1

Tomm (J. Dumont).

2

Der Tumulus ist auf eine Breite von zwei bis drei Meter ganz durchgegraben.

Prof. van Werveke

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 534-535.
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