[311] 719. Das angebotene Geld.

Ein Schäfer von Heinerscheid begegnete einst einem vornehmen Herrn. Dieser forderte ihn auf, ihm zu folgen. Der Schäfer tat es und als sie bei der alten Kirche (heute ein Tannenwald) angelangt waren, zeigte der Fremde dem Schäfer eine sumpfige Stelle und forderte ihn auf, den Rasen wegzunehmen, dort finde er Geld; davon könne er dreimal nacheinander soviel nehmen, als er wolle. Nachdem der Schäfer den Rasen entfernt hatte, griff er dreimal in den Geldhaufen und hatte lauter Kreuzneunzehner. Da sagte der Unbekannte: »Jetzt habe ich das Geld in meiner Gewalt.« Der Schäfer erkannte nun, wer der Fremde war, nämlich der Teufel.

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 311.
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