1221. Teufel bläst Zoten ein.

[121] Zwei Nachtbuben kamen zu einem Haus, wo Mädchen wohnten. Der eine stieg an das Fenster hinauf und het da g'schwätzt, das heisst, er rief unsaubere Zoten und zweideutige Worte hinein. Der andere blieb zurück und sah neben dem ersteren noch einen Unbekannten, der heig-em immer i d'Ohrä g'liselet. »Wer isch etz da bynder obä gsy und het dr i d'Öhrä g'liselet?«, fragte er ihn, als er wieder unten war. Der war aber sehr erstaunt und wollte nichts davon wissen, dass einer neben ihm gewesen. Es kam ihnen in den Sinn, wer das gewesen, nämlich der Teufel.


Mitgeteilt von Pfarrhelfer Anton Baumann.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 121.
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