Albornoz

[272] Albornoz, Ägidius, Kardinal, geb. 1300, Spanier aus vornehmem Geschlecht, gest. 24. Aug. 1367 in Viterbo, trat in die Dienste des Königs Alfons XI. von Kastilien, ward 1339 Erzbischof von Toledo, kämpfte mit Auszeichnung vor Tarifa und Algesiras, flüchtete aber vor Alfons' Nachfolger, Peter dem Grausamen, zu Papst Clemens VI. nach Avignon, der ihn 1350 zum Kardinal ernannte. Nach den durch Rienzi im Kirchenstaat erregten Unruhen bestellte ihn Innocenz VI. 1353 zum Legaten und Generalvikar in Italien. A. unterwarf die unbotmäßigen Burgherren in Umbrien, der Sabina und Tuscien, stellte nach Rienzis Tode (8. Okt. 1354) in Rom die päpstliche Autorität wieder her und bewog durch Erteilung der Vikariatsrechte viele Dynasten der Romagna sowie mehrere Städte, wie Bologna, zur Anerkennung der päpstlichen Herrschaft. Er ordnete die Verwaltung des Kirchenstaates und gab ihm neue Gesetzbücher (die »Ägidianen«, s. Ägidianische Konstitutionen). So ermöglichte er Papst Urban V. 1367 die Rückkehr nach Italien. Vgl. Wurm, Kardinal A. (Paderb. 1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 272.
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